Mittwoch, 23. Juni 2010

WM-Pause...


... für die, welche es noch nicht bemerkt haben. Zu England und den restlichen Tröten gibt es ja auch nichts zu sagen.
Weitergehen sollte es direkt nach dem Blatter-Festival, bevor ich mich dann Ende Juli endgültig in den Urlaub verabschiede. Strenge Zeiten.

Donnerstag, 3. Juni 2010

Rafa's Reign Over, Avram Appointed

Langsam nimmt auch das Geschehen abseits der WM-Vorbereitung wieder an Fahrt auf. Liverpool ist auf Trainersuche, während West Ham endlich seinen Wunschkandidaten an Bord hat.

Die Gerüchte schwirrten fast die ganze Saison wie ein lästiger Mückenschwarm um die Anfield Road, ich habe es bereits Ende April erwartet, und nun ist es Tatsache: Nach sechs Jahren verlässt Rafa Benitez Liverpool in "gegenseitigem Einvernehmen". Zumindest sehr einseitig scheinen die finanziellen Folgen von Benitez Abgang zu sein: Die Reds müssen dem scheidenden Spanier eine Entschädigung von rund 6 Millionen Pfund überweisen. Den sowieso schon angespannten finanziellen Verhältnissen des Clubs kommt das alles andere als entgegen, doch die Differenzen mit den amerikanischen Clubeigentümern schienen nach einer enttäuschenden Saison (Platz 7, Schluss in der CL-Gruppenphase) unüberbrückbar.

Während Benitez bis zum Schluss einen grossen Teil der Fans hinter sich hatte, lässt sich das von den amerikanischen Bossen Tom Hicks und George Gillett nicht behaupten. Der vorzeitige Abgang des Trainers dürfte durchaus auch ein Argument für mögliche Käufer sein, die einen eigenen Mann auf der Bank platzieren möchten - immerhin versuchen die Eigentümer verzweifelt, ihre Anteile loszuwerden.
Wie ist Benitez Amtszeit zu bewerten? Der Champions League-Sieg im Thriller gegen Milan machte ihn zwar bei den Supportern unsterblich. Das Trophäenkabinett wird aber lediglich noch von einem Pokalsieg ergänzt, ein zweiter Platz in der Liga und ein weiteres Finale in der Königsklasse dürfen ebenso als Erfolg gewertet werden. Dem entgegen stehen aber ungenügende Klassierungen in der Premier League, eine fragwürdige Transferpolitik und ein andauerndes Rotieren des Teams in den unpassendsten Momenten. Meiner Meinung nach hat Benitez so auch die Meisterschaft 2009 verspielt.

Die Amtszeit des Spaniers deswegen als Misserfolg zu betrachten, wäre jedoch falsch. Der Fussball war meistens schöner anzusehen als unter Vorgänger Gérard Houillier, was somit wieder für normale Verhältnisse punkto Zuschauerzahlen sorgte. Bei den Fans wird Benitez vor allem wegen des Champions League-Erfolgs einen positiven Gesa
mteindruck hinterlassen. Nach sechs Jahren müssen sich aber auch diese wieder einmal an einen neuen Namen gewöhnen. Martin O'Neill, Roy Hodgson und Guus Hiddink werden gehandelt. Egal wer es wird - der neue Trainer betritt einen Brandherd und wird kaum mit Millionen um sich werfen können, um eine mehr als durchschnittliche Mannschaft zu verstärken. Bleak times ahead!

Elsewhere

Etwas im Schatten der Liverpool-Saga bestätigte heute West Ham United Avram Grant (ex-Chelsea, Portsmouth) als neuen Trainer. Der Israeli unterzeichnete nach wochenlangen Spekulationen einen Vierjahresvertrag und galt bei den unbeliebten Vereinsbesitzern (finden wir irgendwo noch das Gegenteil...?) David Gold und David Sullivan als Wunschkandidat, trotz Konkurrenz von anerkannten Leuten wie Sam Allardyce (Blackburn, ehemals Bolton & Newcastle) oder Ian Holloway, der eben erst Blackpool in die Premiership geführt hat.

Grant ist sicherlich eine gute Wahl für die Hammers. Bei Chelsea wurde er nur aufgrund eines Spiels (Champions League-Finale 2008, in dem man im Elfmeterschiessen Man Utd unterlag) entlassen, während er den Chaosclub Portsmouth mit viel Würde und Kompetenz sogar ins Pokalfinale führte. Traurig ist nur, dass auch Vorgänger Gianfranco Zola Opfer einer Vereinsführung wurde, die in regelmässigen Abständen skrupellos den Trainer hintergeht und diesen öffentlich desavouiert. Zola war nicht unumstritten, doch ein ehrlicher, sympathischer Arbeiter, und verdiente eine bessere Behandlung. Davon können derzeit viele Trainer in England ein Liedchen singen, und das sollte uns allen Sorgen machen. Food for thought!
Trotzdem hat West Ham den richtigen Kandidaten gewählt - Allardyce lässt Steinzeitfussball spielen und Holloway wäre doch eher ein zu grosses Risiko gewesen.

Und zum Schluss...

... späte Genugtuung für einen Newcastle-Fan. Nach unserem letztjährigen Auswärtstrikot-Schreck übertrifft Everton nun alles...


Sonntag, 30. Mai 2010

End Of Season Review

Die Fussballsaison in England ging heute mit dem letzten Aufstiegsplayoff zu Ende. Zeit, sich einen Überblick über die Veränderungen in den vier Profiligen zu machen.

Es wird keinem entgangen sein, was in der Premier League abgelaufen ist. Chelsea hat sich relativ souverän und verdient den Titel von Man Utd zurückgeholt, während Burnley, Hull und Portsmouth den Weg in die Championship machen müssen. Von dort kehren Newcastle und West Brom nach dem Abstieg direkt zurück, während völlig überraschend Blackpool die Aufsteiger komplettiert. Mehr über die Überflieger von der Küste und seinen Trainer hier.

Wie schon letzte Saison Norwich, Charlton und Southampton musste ein weiterer Club der Championship feststellen, dass ein hohes Fanaufkommen und eine Vergangenheit in der Premier League nichts heissen soll. Sheffield Wednesday stieg im letzten Saisonspiel vor 40'000 Zuschauern in die dritte Liga, die League One, ab. Dazu gesellen sich Plymouth und Peterborough, das gleich vier Trainer verschliss. Den umgekehrten Weg gehen Norwich (das mit einer 1:7 Heimniederlage in die Saison startete!), Leeds, womit sie es endlich fertigbrachten, zumindest der dritten Liga zu entkommen, und Millwall, das gestern im Playoff-Final im Wembley vor 73'000 (!) Zuschauern Swindon bezwang. Charlton und Southampton (jedoch mit minus zehn Punkten in die Saison gestartet) verpassten den direkten Wiederaufstieg.

"Down into League Two" heisst es für Gillingham, Wycombe, Southend und Stockport, das die Saison mit 25 Punkten abschloss, nachdem man in Insolvenz gehen musste (ähnlich wie Portsmouth). Sie werden ersetzt durch Notts County (ja, Erikssons Ex...), Bournemouth (mit dem 32-jährigen Manager Eddie Howe, der die Mannschaft im Jahr zuvor vor dem Abstieg gerettet hatte und wegen finanziellen Problemen keine Transfers tätigen durfte!), Rochdale (erster Aufstieg seit 1969!) und Dagenham & Redbridge, das heute Rotherham im Wembley besiegte und aufgrund seines Namens einigen Fussballromantikern nicht unsympathisch sein dürfte.

Aus dem Profifussballbetrieb scheiden Grimsby und das finanziell angeschlagene Darlington. Stevenage und über die Playoffs Oxford United kehren in den "League-Football" zurück.
Nach diesem kleinen Überblick steht der anstehenden Weltmeisterschaft nichts mehr im Wege... Saisonstart in der Premier League ist wie gewohnt Mitte August.

Bildquelle: http://www.monitor.co.ug/

Mittwoch, 12. Mai 2010

Beside the Seaside

Ian Holloways Blackpool hat das Finale der Championship-Playoffs erreicht - und will nun dorthin, wo der Club seit 31 Jahren mit Abwesenheit glänzt. Zurück ins Rampenlicht der Premier League.

"Ich hoffe, dass uns jetzt alle ernst nehmen." Unmittelbar nach dem gestrigen 4:3 Sieg bei Nottingham Forest im Halbfinal der Aufstiegsplayoffs (Hinspiel 2:1 für die Seasiders) wollte Blackpools beliebter Trainer klarmachen, dass mit ihnen zu rechnen sei. "Schreiben Sie uns nie ab, respektieren Sie uns, denn dies ist ein gutes Team." In Tat und Wahrheit gehörte die Mannschaft von der Westküste Englands anfangs der Saison zu den Abstiegsfavoriten der Championship. Doch einer hatte anderes im Sinn: Ian Holloway, der zuvor bei Leicester City seinen Job nach der Relegation in die dritte Division verloren hatte und seine Karriere "back on track" bringen wollte. Er liess Blackpool offensiv und frei aufspielen, mit Mittelfeldspieler und Topscorer Charlie Adams (ex-Rangers) in der zentralen Rolle seiner Pläne. Der sechste Schlussrang resultierte, und jetzt steht man plötzlich vor dem Trip ins Wembley, wo die Tür zur Premier League weit, weit aufsteht. £60 Millionen sollen sich hinter dieser verstecken, Nottinghams Trainer Billy Davies sprach von 100 Millionen. Egal, wie man es betrachtet will: Blackpool hat eine historische Chance in den Händen.

Von einer überraschend guten Saison darf man bisher an der Bloomfield Road (nur rund 10'000 Plätze) durchaus sprechen, glücklich oder gar duselig war es aber nicht. Unter anderem wurde Newcastle zu Hause geschlagen, und genau dort lag die Stärke des Aussenseiters: Die Heimspiele. Zwar verzeichnete nur Scunthorpe weniger zahlende Zuschauer, die Atmosphäre im kleinen Schmuckkästchen an der Küste machte diesen Nachteil jedoch wieder wett.

Zum Spiel um den Schlüssel für das Tor zur Premiership dürfte es gegen ein ebenfalls offensiv aufspielendes Team kommen, nämlich Cardiff City. Die Waliser sind nach dem 1:0 bei Leicester im heutigen Rückspiel klar im Vorteil. Könnten entgegen aller Erwartungen die Foxes das Ding doch noch drehen, käme es zum Wiedersehen mit dem fortgejagten Trainer. Ob es nun gegen Carfiff oder Leicester geht -
Ian Holloway will rauf in die Liga der big boys, auch wenn noch immer nur wenige daran glauben. Es wäre seine Premiere, und wir hätten eine Attraktion mehr. Keinen langweiligen Mick McCarthy, Sam Allardyce oder David Moyes. "Ollie" wäre eine wünschenswerte und sympathische Erfrischung für die Premier League, sehen Sie hier selbst...!

Freitag, 30. April 2010

Run-In Questions

Der Premier League-Marathon neigt sich dem Ende zu. Eine Reihe von Fragen bleibt jedoch zwei Spieltage vor Schluss immer noch unbeantwortet.

Title Run-In
Kann Man United den Titel des Rekordmeisters endlich für sich in Anspurch nehmen? Wird Fergie dann, nachdem er sein letztes Ziel erreicht hat (Liverpool von eben diesem Thron zu stossen), in Rente gehen? Oder durchkreuzt Chelsea seine Pläne?
Das wohl entscheidende Spiel der Saison findet am Sonntag an der Anfield Road statt. Sollte Chelsea dort patzen, wird sich United - mit Spielen in Sunderland (beim alten Kumpel Steve Bruce) und gegen Stoke - den Titel nicht mehr nehmen lassen. Holen die Blues die drei Punkte, stehen die Vorzeichen umgekehrt (es folgt das Heimspiel gegen Wigan). Liverpool spielt also die alles entscheidende Rolle im diesjährigen Meisterrennen - wohl aber in einem anderen Rahmen, als sich das Rafael Benitez vorgestellt hatte. Einerseits endet eine Pleitensaison, andernseits hilft man entweder Chelsea zum Titel oder krönt Man United zum Premiership-Rekordmeister. Und gibt somit den eigenen, stolzen Rekord ab. So oder so, der 2. Mai wird den Reds weh tun.
My prediction: Chelsea for the title. Einen durchaus interessanten Artikel zu Carlo Ancelottis erstem Jahr als Trainer an der Bridge gibt es übrigens hier.

Fourth Spot Run-In
Ich habe bereits im März meine Meinung zum Kampf um den verbleibenden Champions League-Platz abgegeben. Für mich sind realistischerweise nur noch die Spurs und Man City im Rennen. Die Partien, die man ins Auge fassen sollte, sind demnach Citys Heimspiele gegen Villa (morgen Samstag) und das Direktduell gegen die Spurs (Mittwoch). Villa und Liverpool rechne ich nur noch Aussenseiterchancen zu. Wo wir bereits beim nächsten Thema wären: Was passiert mit Rafa Benitez? Eine Entlassung käme den Club nach wie vor teuer zu stehen. Der vorzeitige Abgang des Spaniers in Richtung Italien (Juventus) wäre wohl die beste Lösung für Club sowie Trainer. Denn Benitez gibt zu, dass er kaum noch Rückendeckung von der Vereinsleitung spürt. Auch das wird im obigen Times-Artikel angesprochen.
My prediction: City for fourth. Ich bleibe dabei! Und Benitez macht den eleganten Abgang ins sonnige Italien.

Ansonsten? Im Mittelfeld gibt es noch einige uninteressante Positionskämpfe, unten hat sich alles geklärt: Pompey, Burnley und (falls kein Wunder geschieht) Hull verabschieden sich in Richtung Championship und werden durch Newcastle, West Brom sowie einem Team aus dem Quintett Nottingham Forest, Cardiff, Leicester, Swansea und Blackpool ersetzt. Und die Hammers bleiben oben.

Es bleibt vielleicht noch die Frage des Manager of the Year. Ancelotti? Hodgson? Redknapp? Sind wir doch mal ehrlich. Wird Chelsea Meister, macht Ancelotti das Rennen. Bleibt ihm der Titel verwehrt, ist er der Depp. Lassen wir also die Finger von einer unnötig heissen Diskussion.... Stattdessen noch ein kurzer Lacher zum Abschluss, ein kleiner Aufsteller für uns Hobbykicker. Ein Artikel, der bestätigt, dass auch für uns alles möglich ist. Alles!

Samstag, 24. April 2010

Clouds across the Toon ...

Newcastle United beendet die Saison nun offiziell als einzige auf heimischem Platz ungeschlagene Mannschaft im englischen Profifussball. Dies ist den Magpies seit 103 Jahren nicht mehr gelungen!

Nach einem 2-2 gegen Roy Keanes Ipswich vor einer Zweitliga-Rekordkulisse von 52'181 Zuschauern durfte Newcastle wieder einmal einen Pokal in die Höhe stemmen, den sie faktisch schon am Montagabend beim 2-0 Sieg in Plymouth gewonnen hatten. Böse Zungen behaupten, dass die Quelle der Asche, die halb Europa lahmgelegt hat, nicht in Island liege, sondern in Newcastle, wo das Trophäenkabinett wieder einmal entstaubt werden musste.....
Darum auch der Titel, der von der inoffiziellen Seite nufc.com stammt.

Für einen Newcastle-Supporter war es eine ungewöhnlich erfolgreiche Saison, einen derartigen Durchmarsch zurück in die Premier League hätte niemand erwartet. Nach all den Unruhen und Problemen zu Saisonbeginn (Vereinsbesitzer, Trainer, Spielerverkäufe) gab es sogar Experten, die Newcastle als potentiellen Nachfolger von Leeds sahen, also als Absteiger in die dritte Division. Grosses Kompliment an Trainer Chris Hughton, der mit seiner ruhigen Art Newcastle aus dem Schlamassel gezogen hat. Und natürlich auch ein grosses Lob an die ganze Mannschaft. Denn die Spieler, die nach der Abstiegssaison hiergeblieben sind, wollten das schwarzweisse Trikot auch tragen. Nicht wie Michael Owen.

Nach dem "Titelgewinn" der Championship bleibt als verbleibendes Ziel noch das Erreichen der 100-Punkte-Grenze. Ein Remis im letzten Saisonspiel bei QPR würde dafür genügen.
Fragezeichen bleiben aber für nächste Saison - Konkurrenzfähigkeit, Trainersituation, Vereinsbesitzer, Investitionspotential wären einige Stichworte. Allein, während den nächsten Tagen interessiert das noch keinen Geordie.

Samstag, 27. März 2010

Law's Last Chance

Burnley gegen Blackburn - im Lancashire-Derby am Sonntag geht es für Burnley nicht nur um Ehre, sondern ums nackte Überleben. Manager Brian Laws steht unter Druck.

Seit Owen Coyle die Clarets verlassen hat, geht's in Burnley bergab. Die schwache Auswärtsform konnte nicht verbessert werden, und da man zuletzt auch zu Hause regelmässig Punkte abgeben musste, geraten der Club sowie der Manager, Brian Laws, immer mehr unter Druck. Laws war ohnehin schon ein überraschender Nachfolger von Coyle - wurde er doch eben erst bei Sheffield Wednesday entlassen.

Am meisten Kopfzerbrechen dürfte dem Manager die Abwehr bereiten, die statistisch schlechteste der Liga. Wie naiv man Tore kassiert ist einfach nur erschreckend. Die Situation vor dem sonntäglichen Derby gestaltet sich folgendermassen: Portsmouth wird abgeschlagen absteigen. Davor gelten Hull (neu unter Ian Dowie) und eben Burnley als die weiteren Favoriten "to go down". Doch West Ham hat den beiden am Dienstag mit der Heimniederlage gegen die Wolves neues Leben eingehaucht und steht selbst nur noch drei Punkte über dem Strich. Hull hat sogar noch ein Spiel in der Hinterhand.
Die Teams oberhalb sollten nicht mehr in Schwierigkeiten kommen. Wigan ist zwar sehr unkonstant, kann aber auch jeden Gegner schlagen. Die Wolves scheinen sehr solide und kompakt, und Bolton hat sich unter Owen Coyle (wie ironisch...) von den Abstiegsrängen entfernt. West Hams Kader sollte gut genug sein, um zu überleben - aber ich verweise gerne auf die Unruhen in einer Stadt im nordöstlichen Teil des Landes vor einem Jahr...

Während West Ham am Samstag gegen Stoke und Hull gegen Fulham vorlegen können, muss Burnley so oder so das Derby im Turf Moor gewinnen. Es gibt einfachere Aufgaben, als gegen Teams von Sam Allardyce zu spielen. Doch Brian Laws weiss, dass eine Niederlage wohl kaum mehr zu verkraften wäre, vor allem nach den Gerüchten um seine Position. Am Sonntagabend wissen wir mehr. Eines ist mir klar: Zum guten Glück muss ich diesen Abstiegskampf wenigstens diese Saison nicht selbst miterleben...!

Burnley v Blackburn, Sonntag, 12:55 LIVE, Sky Sport.

Bildquelle: http://www.owlsonline.com/

Samstag, 13. März 2010

Race For Fourth

Die Premier League ist spannender denn je: Drei Teams kämpfen um den Titel, und dahinter läuft das Rennen um den verbleibenden Champions League-Platz. Das viertplatzierte Tottenham und Everton auf der Neun trennen lediglich acht Punkte.

Die ganze Tabellensituation gestaltet sich aber sehr unübersichtlich - die Spurs haben 28 Spiele absolviert, Man City (5.) 27, Liverpool (6.) bereits 29, Aston Villa als siebtplatzierter hingegen erst 26. Realistischerweise werden es diese Teams sein, die den vierten Platz unter sich ausmachen werden. Der gut organisierte Aufsteiger Birmingham und Everton halten zwar dahinter die Stellung, sind aber zu dünn besetzt, um gegen Ende der Saison noch einen ernstzunehmenden Angriff auf die Top Four starten zu können.

Klar ist: Liverpool und Rafa Benitez stehen enorm unter Druck, da sie mehr Spiele als alle anderen Teams auf der Abrechnung haben. Die offensichtliche Schwäche Liverpools ist seine Abhängigkeit von Torres & Gerrard, dafür braucht es keinen Hellseher. Doch selbst wenn diese zwei spielen, überzeugen sie diese Saison kaum - Gerrard beispielsweise spielt oft trotz kleinen Verletzungen und Schmerzen, was sich negativ auf seine Leistungen auswirkt. Durchschnittsspieler wie Kuyt, N'Gog oder Lucas können keinem Spiel ihren Stempel aufdrücken, und genau dies war am Montag in Wigan (0:1) und am Donnerstag in Lille (ebenfalls 0:1) wieder deutlich zu sehen.
Da wirken andere Teams spielerisch überzeugender - die Spurs von Trainerfuchs Harry Redknapp (Bild) haben mit Leuten wie Defoe, Modric, Krancjar oder Lennon (derzeit verletzt) eine ungeheure spielerische Klasse vorzuweisen, wobei die Konstanz klar fehlt (u.a. Heimniederlagen gegen die Wolves und Stoke). Aston Villa hat nach seiner langen Carling Cup-Saison noch einige Spiele in der Hinterhand. Villas Trumpf ist seine gut organisierte Defensive (wenigste Gegentore der Liga), Abwehrchef Richard Dunnes Verpflichtung stellte sich als Schnäppchen heraus. Gefährlich wird es, wenn Villa kontert - schnelle Spieler wie Agbonlahor oder Ashley Young zeichnen das Team von Martin O'Neill aus. Mit der Chancenverwertung sind wir aber schon bei Villas Manko: Erst 37 Tore stehen für eine durchaus magere Ausbeute.
Für viele Experten, darunter Alan Shearer, ist aber Man City der Topfavorit auf den vierten Platz. Seit dem Trainerwechsel von Mark Hughes zu Roberto Mancini rückte zwar die Abwehrarbeit wieder in den Vordergrund, in den letzten Wochen war jedoch ein deutlicher Abwärtstrend zu erkennen. Das offensiv explosive City scheint wieder in das alte Fahrwasser der fehlenden Balance im Team zurückzufallen. Hinten vermehren sich die Abwehrfehler, und man beginnt sich einmal mehr zu fragen, was dieser Trainerwechsel überhaupt gebracht hat. Mark Hughes verlor bis zu seiner Entlassung gerade mal zwei Spiele in der laufenden Saison.

Ich bleibe aber dabei und tippe auf City - aufgrund der Unkonstanz anderer Teams, vor allem Tottenhams, das dazu das wohl schwerste Restprogramm bestreitet (u.a. Arsenal, Chelsea & Man Utd). Machen Sie sich selbst ein Bild - die Spurs stehen heute Mittag zu Hause gegen Blackburn in Aktion (Sky Sport, 13:45).

How Times Have Changed...


Plötzlich war er auf und davon...

Vor exakt 366 Tagen habe ich diesen Blog ins Leben gerufen... und ihn seit sieben Monaten aus fehlender Zeit nicht mehr aktualisiert. Für die fehlenden "Wasserstandsmeldungen" möchte ich mich in aller Form entschuldigen. Liegt wohl daran, dass Newcastle ähnlich gut mit der Öffentlichkeit kommuniziert........

Nun, für eine kurze Zeit hatte ich meinen Blog schon einmal unterbrochen. Von mir selbst und von vielen Leuten wird und wurde unterschätzt, wie viel Zeit diese Arbeit in Anspruch nimmt, wenn man die ganze Sache ordentlich und sauber machen und mehrmals pro Woche updaten will.

Ich werde nun einen allerletzten Versuch unternehmen, dieses Projekt langfristig aufrechtzuerhalten. Ich werde mir keinerlei Vorgaben bezüglich Anzahl Posts pro Woche machen. Ziel ist es, den kleinen Leserkreis, den ich hatte, zurückzuholen und diesen dann stetig zu erweitern.

Ich hoffe, damit nochmals einige Interessenten mobilisieren zu können und wieder zu einem einigermassen geregelten Bloggen zu kommen.

Howay the lads!

Samstag, 8. August 2009

Rest In Peace, Sir Bobby Robson (1933-2009)

Nachdem der grosse Sir Bobby Robson vor rund einer Woche von uns gegangen ist, will auch ich diesem Mann noch einen Beitrag widmen.

Robson war unbestritten einer der grössten englischen Trainer aller Zeiten. Er war kein Titelsammler wie Bob Paisley, Bill Shankly oder sein Freund Sir Alex Ferguson - wer aber aus Ipswich Town eines der führenden Teams Englands macht (zweimal Vizemeister und je einen FA und Uefa Cup), erfolgreich im Ausland arbeitet (mehrere Titel mit dem PSV, Porto, Sporting und Barcelona) und mit seinem ''Boyhood-Club'' Newcastle United zwei Mal in die Champions League sowie ins Uefa Cup-Halbfinale einzieht, muss ein Grosser sein. Darüber hinaus führte er England 1986 ins WM-Viertelfinale, wo er an der Hand Gottes scheiterte (Robson nannte es ''die Hand eines Diebes''), 1990 war der Weg erst im Halbfinale gegen die Deutschen zu Ende.

Was Robson aber endgültig zur Legende machte, war sein Auftreten. Er hatte immer Zeit für jedermann, hört jedem Fan, jeder Tealady zu, war ein Gentleman durch und durch. Mit seiner charmanten, freundlichen Art eroberte er Herzen in ganz Europa und wird heute noch in Ipswich und Newcastle für seine Erfolge verehrt. Nach wie vor kann niemand verstehen, wie Chairman Freddy Shepherd es übers Herz gebracht hat, diesen Mann nach gerade mal vier Spielen zu Beginn der Saison 2004-05 zu entlassen. Wie wir alle wissen, war das der Beginn eines rasanten Absturzes für die Magpies, der wohl nicht so schnell ein Ende nehmen wird. Ich hätte ihm gewünscht, ''sein'' Newcastle wenigstens noch einmal in einer erfolgreichen Saison gesehen zu haben.

Ein Kämpfer war er immer schon, auch nach seinem traurigen Abschied in Newcastle blieb er dem Fussball in mehreren Funktionen treu. Der Krebs war ein ständiger Begleiter, den er immer wieder besiegen konnte. Er gründete die Sir Bobby Robson Foundation und war noch am Sonntag vor seinem Tod an einem Benefizspiel zugunsten seiner Organisation im St. James' Park anwesend. 33'000 Fans feierten den Mann, den sie alle liebten. Dass er keine Woche darauf seinen letzten Kampf verlieren würde, daran hatte niemand geglaubt.

An einem Testspiel von Newcastles Erzrivalen Sunderland erreignete sich eine rührende Szene: Die Supporter der Black Cats begannen ''There's only one Bobby Robson'' zu singen, dasselbe erreignete sich gestern Abend im Championship-Startspiel zwischen Middlesbrough und Sheffield United. Ich glaube, das sagt alles über diesen Mann. Man konnte gar nicht anders, als ihn zu lieben. Bobby, danke für alles. Mögest du deinen Frieden finden.

Bildquelle: http://www.epltalk.com/